Ich als enthusiastischer 10-jähriger.

Ich bin in London geboren, wo mein Vater als Polizist arbeitete, habe aber den Großteil meiner Jugend in einem Dorf namens Dinton (nahe Salisbury) verbracht. Wenn ich heute an Dinton denke, dann sehe ich einen kleinen Ort vor mir mit einer Dorfschule, die aus nur zwei Räumen bestand, mit einer kleinen Schmiede unter einem Kastanienbaum und einem Dorfteich, an dem wir Jungs damals stundenlang wilde Karpfen angelten.

Später besuchte ich die Gillingham School in North Dorset – eine glückliche Zeit, in der ich mir im Weitsprung sogar einen Platz auf der Nationalliste ersprang. Dann studierte ich Sport am Cardiff College of Education, heute Teil der Cardiff University. Das Fach Sport unterrichtete ich anschließend an drei verschiedenen Schulen in Süd-Wales. Zu der Zeit wurde auch meine erste Tochter Amy geboren. Sport war immer ein wichtiger Teil meines Lebens und während meiner Zeit als Lehrer hatte ich die Ehre, vier tolle und erfolgreiche Jahre Rugby-Coach des Llanharan RFC zu sein. Mit der Zeit verlor ich dann aber die Lust am Unterrichten, und so eröffnete ich nach sieben Jahren zusammen mit meiner Frau ein Sportgeschäft. Später wurde daraus ein Import-Export-Geschäft. In dieser Zeit kam meine zweite Tochter Lucy zur Welt.


Ich freue mich auf ein Glas Wein nach einem anstrengenden Tag in Korfu.

Ich war weiter in der Sportbranche tätig und arbeitete für einen großen Sportartikelhersteller, später dann als Manager und Marketing Consultant für verschiedene Firmen im Vereinigten Königreich. Trotz meiner Arbeit fand ich 1994 die Zeit, in Südost-Wales für die Wahl ins Europaparlament zu kandidieren. Eine wahre Herausforderung! Und auch wenn ich die Wahl nicht gewonnen habe (ich trat gegen Glennys Kinnock an, Ehefrau des früheren Kopf der Labours, der den sichersten Sitz im Parlament verteidigte), so kann ich doch sagen, dass es für mich eine großartige erfahrungsreiche Zeit war. Ich erinnere mich noch, als ich zu einem Kandidatentreffen mit anschließendem Dinner ins Britische Unterhaus eingeladen war. Im Vorfeld des Dinners bot Menzis Campbell, ein Parlamentsmitglied, meiner Frau, mir und zwei weiteren Personen eine private Führung durch das Unterhaus an. Bevor wir den Kammersaal betraten (die Abgeordneten tagten gerade nicht) wurden wir eindringlich ermahnt, uns auf keinen Fall auf eine der Bänke zu setzen. Die Pracht des Saales beim Eintreten war atemberaubend. Ich konnte kurz meine Hände auf eine „Dispatch Box“ legen, und während ich da stand, schossen die großen Namen der Geschichte durch meinen Kopf: Wellington, Disraeli, Churchill und Thatcher. Sie alle hatten genau dort gestanden, wo ich jetzt stand, und hatten ihre Hände an dieselbe Stelle gelegt, an der jetzt meine lagen. Wow, Gänsehaut am ganzen Körper! Ich dachte: „Du wirst nicht noch einmal in deinem Leben hier stehen. Los, setz dich hin – es wird jede Strafe wert sein!“ Und so setzte ich mich kurzerhand auf diesen Sitz der Großen. Ungefähr zwei Sekunden lang. Dann donnerte die Stimme eines Sicherheitsbeamten durch den Saal: „Sofort aufstehen! Sie dürfen dort nicht sitzen!“ Er verhaftete mich zum Glück nicht und ich kam ohne Strafe davon. Aber diesen Moment werde ich nie vergessen.

Gegen Ende jener Zeit löste sich meine erste Ehe auf und ich lernte meine jetzige Lebensgefährtin Siegrun kennen. Sie wohnt in Ostdeutschland und der Rest ist Geschichte. Heute unterrichte ich Englisch in Unternehmen, organisiere Reisen durch das Vereinigte Königreich, spiele Golf und schreibe.

Rechtliche Erklärung

In Übereinstimmung mit dem derzeitigen europäischen Recht besitzt Chris Woolgrove die Rechtsansprüche, als Urheber dieses Werkes und als Besitzer seines geistigen Gehalts genannt zu werden. Alle Rechte vorbehalten. Diese Publikation darf ohne vorherige Genehmigung des Verlags weder ganz noch in Teilen in irgendeiner Form oder durch irgendwelche Mittel (elektronisch, mechanisch, per Fax, per Fotokopie, per Aufnahme oder auf sonstige Art) reproduziert, in einem Datensystem gespeichert oder übertragen werden.

Kontakt

Chris Woolgrove

Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Web: escape-from-babylon.com